Künstliche Intelligenz ist mehr als nur ein Technologie-Hype. Für Unternehmen kann sie zum Überlebensfaktor werden. Eine prominente Investorin warnt: 15–20 % der heute börsennotierten Firmen könnten in den nächsten fünf Jahren verschwinden – weil sie es nicht schaffen, sich auf die neue Ära einzustellen.
Was steckt hinter dieser Prognose? Und was bedeutet das für Märkte, Unternehmen und die Gesellschaft?
Vjaneim Zanuv, CIO von Allianz Global Investors, brachte es auf den Punkt:
„AI ist sowohl Bedrohung als auch riesige Chance. Aber Unternehmen, die sich nicht anpassen, könnten schon bald verschwinden.“
Natürlich: Auch ohne KI sterben regelmäßig Unternehmen. Doch die Warnung zielt nicht auf kleine, unbekannte Player – sondern auf etablierte Konzerne, die den Wandel verschlafen.
Beispiel SAP:
Nach jahrelangen Mühen hat SAP den Sprung in die Cloud geschafft.
Doch ab 2027 soll das Cloud-Wachstum deutlich abflachen.
Um weiter relevant zu bleiben, muss SAP massiv in KI-Produkte investieren.
Die Botschaft ist klar: Auch Branchenriesen sind nicht sicher.
Noch vor wenigen Jahren fragten viele: „Bringt KI überhaupt ROI?“
Heute sehen führende Investor:innen den Einsatz von KI als Gradmesser für Zukunftsfähigkeit.
Wer KI nicht ernst nimmt, gefährdet:
Produktivität → Prozesse bleiben zu teuer, zu langsam.
Innovation → Neue Geschäftsmodelle entstehen woanders.
Marktanteile → Kunden wandern ab, wenn andere smartere Lösungen anbieten.
KI wird damit zu einem Survival-Marker – ähnlich wie das Internet in den 2000ern oder Cloud-Technologien in den 2010ern.
OpenAI und SAP starten ein Projekt für „Sovereign AI“ in Deutschland.
Daten bleiben auf Servern innerhalb Deutschlands.
Öffentliche Verwaltung soll KI sicher & rechtskonform nutzen.
Anwendungen: Dokumentenmanagement, Datenanalyse, Prozessautomatisierung.
Das zeigt: KI ist längst nicht nur ein Unternehmens- oder Markt-Thema, sondern wird strategisch und politisch gedacht.
Bei den Vereinten Nationen wurde intensiv über globale Leitplanken für KI diskutiert.
UN-Generalsekretär António Guterres betont Chancen (z. B. bei Ernährungssicherheit, Konfliktprävention).
Aber: Ohne Regeln könnte KI auch zur Waffe werden.
Während einige nach international bindenden Regeln rufen, lehnt die US-Regierung eine zentrale UN-Steuerung strikt ab. Stattdessen setzt sie auf nationale Souveränität und Marktkräfte.
👉 Spannungsfeld: Innovation vs. Regulierung – ein Dauerthema für die nächsten Jahre.
KI verändert nicht nur Unternehmen, sondern auch das Fundament des Internets.
Cloudflare warnt:
Schon 2029 wird Bot-Traffic größer sein als menschlicher Traffic.
2031 könnte KI-Traffic den heutigen Gesamt-Traffic der Menschen übersteigen.
Problem:
KI-Suchmaschinen saugen Inhalte ab, ohne Traffic oder Werbeeinnahmen zurückzugeben.
Verlage und Content-Creators werden dadurch geschwächt.
Cloudflare reagiert mit einer Erweiterung von robots.txt:
Crawler lassen sich nun getrennt für Suche, KI-Inputs und KI-Training steuern.
Ziel: Mehr Kontrolle für Website-Betreiber.
Das ist auch eine klare Spitze gegen Google und dessen AI Overviews, die Inhalte zusammenfassen – oft ohne echte Attribution.
Google öffnet seine Data Commons:
Riesige Datenbestände (Regierungen, UN, globale Organisationen).
Bisher schwer zugänglich.
Jetzt durch KI leichter nutzbar – für Entwickler, Datenanalysten, Forscher.
Das zeigt: KI ist nicht nur Gefahr, sondern kann auch den Zugang zu wertvollem Wissen demokratisieren.
15–20 % der börsennotierten Unternehmen könnten tatsächlich verschwinden.
Aber nicht, weil „KI böse“ ist – sondern weil sie nicht fähig sind, sich anzupassen.
Für Unternehmen gilt: KI-Strategie = Überlebensstrategie.
Für Gesellschaft und Politik gilt: Balance zwischen Innovation & Schutz finden.
Wir stehen mitten im digitalen Darwinismus: Nicht die Größten werden überleben, sondern die Anpassungsfähigsten.
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