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Wenn KI den Burnout stoppt – was Frontline-Worker uns über die Zukunft der Arbeit lehren

KI und die Gesellschaft KI im Arbeitsalltag Oct 11, 2025 7:03:43 AM Jörg Janßen 13 min read

KÜnstliche Intelligenz kann Burnout verringern

Basierend auf der aktuellen globalen UKG-Studie, Oktober 2025

KI als Entlastung statt Belastung

Eine neue globale Studie von UKG – einem führenden Anbieter für KI-basierte HR- und Workforce-Management-Lösungen – zeigt ein überraschendes Ergebnis:
Frontline-Mitarbeiter, die regelmäßig mit KI arbeiten, sind deutlich weniger ausgebrannt als ihre Kollegen ohne KI-Unterstützung.

Laut der Befragung von 8.200 Arbeitnehmer:innen in zehn Ländern gaben 76 % aller Frontline-Beschäftigten an, sich ausgebrannt zu fühlen. Doch unter jenen, die KI in ihrem Arbeitsalltag nutzen, sank dieser Wert auf nur 41 % – ein markanter Unterschied gegenüber 54 % Burnout bei denen ohne KI.

Das ist bemerkenswert. Denn gerade jene, die physisch anwesend sein müssen – ob in Produktion, Pflege, Einzelhandel, Logistik oder öffentlichem Dienst – gehören zur Rückgrat-Kategorie der globalen Arbeitswelt, die rund 80 % aller Beschäftigten ausmacht.

Zwischen Entlastung und Existenzangst

Trotz der positiven Effekte auf Belastung und Zufriedenheit bleibt die Skepsis groß.
Viele Mitarbeitende sehen KI gleichzeitig als Hilfe und Bedrohung:

  • 2 von 3 befürchten, dass KI ihren Job ersetzen könnte.

  • 1 von 4 sagt, dass bereits Teile ihrer Arbeit automatisiert wurden.

  • 1 von 5 glaubt, in den nächsten fünf Jahren vollständig ersetzt zu werden.

  • 85 % halten es für einen „riesigen Fehler“, menschliche Arbeitskraft an der Front vollständig durch KI zu ersetzen.

Noch interessanter: 65 % sehen die eigentliche Konkurrenz nicht in der Technologie selbst, sondern in Kollegen mit besseren KI-Kenntnissen.

Das unterstreicht, dass die Unsicherheit weniger in der Technik, sondern in fehlender Weiterbildung und Kommunikation durch Arbeitgeber wurzelt.

Fast die Hälfte der Befragten versucht derzeit, ihren Wert durch Mehrarbeit oder Zusatzqualifikationen zu beweisen. Ein Drittel würde kündigen, wenn KI „sinnlos“ eingesetzt wird.
Ein Viertel hat bereits das Vertrauen in den Arbeitgeber verloren, weil sie sich nicht ausreichend über KI-Pläne informiert fühlen.

„Wenn KI richtig eingesetzt wird, kann sie Menschen dabei helfen, wieder menschlicher zu arbeiten.“
Corey Spencer, VP of AI bei UKG

Der Schlüssel: Sinnvoller Einsatz und Aufklärung

UKG-Vizepräsident Corey Spencer bringt es auf den Punkt:
Es geht nicht um Ersatz, sondern um Ergänzung.
KI soll monotone, repetitive Aufgaben übernehmen – damit Menschen sich wieder auf das konzentrieren können, was Empathie, Kreativität und Urteilsvermögen erfordert.

Die Studie zeigt deutlich: Dort, wo KI mit einem „People-First“-Ansatz eingeführt wird, fühlt sie sich nicht wie Technologie an – sondern wie eine Unterstützung, die hilft, Probleme zu lösen.

Wo KI am stärksten verbreitet ist

Am weitesten verbreitet ist der KI-Einsatz laut Studie in Indien (84 %), gefolgt von Mexiko (52 %) und Australien (39 %).
In den USA (28 %) und Kanada (27 %) ist der Einsatz dagegen noch vergleichsweise gering.

Nach Branchen führt der Dienstleistungssektor (38 %), gefolgt von Einzelhandel, Gastronomie und öffentlichem Dienst (jeweils rund 33 %).
In der
Gesundheitsbranche arbeiten erst 27 % der Frontline-Kräfte mit KI – ein enormes Potenzial, gerade angesichts der dortigen Belastungssituation.

 

KI als persönlicher Assistent im Arbeitsalltag

Viele Frontline-Mitarbeiter:innen sehen die Chancen, wenn KI praxisnah eingesetzt wird:

  • 81 % würden KI nutzen, um Unternehmensrichtlinien zu durchsuchen oder zu erklären.

  • 80 % trauen ihr zu, optimale Dienstpläne vorzuschlagen.

  • 79 % wünschen sich KI-Unterstützung bei Schulungen, Zertifizierungen und Benefits.

75 % vertrauen KI sogar, wenn es um Karriereentwicklung, Rollenempfehlungen oder Schichttausch geht.



KI als persönlicher Assistent im Arbeitsalltag

Viele Frontline-Mitarbeiter:innen sehen die Chancen, wenn KI praxisnah eingesetzt wird:

  • 81 % würden KI nutzen, um Unternehmensrichtlinien zu durchsuchen oder zu erklären.

  • 80 % trauen ihr zu, optimale Dienstpläne vorzuschlagen.

  • 79 % wünschen sich KI-Unterstützung bei Schulungen, Zertifizierungen und Benefits.

  • 75 % vertrauen KI sogar, wenn es um Karriereentwicklung, Rollenempfehlungen oder Schichttausch geht.

Das zeigt: Wo KI den administrativen Ballast reduziert, entsteht Zeit für echten menschlichen Kontakt – für die Patienten, Kund:innen oder Teams, die auf sie angewiesen sind.

Führungskräfte müssen jetzt liefern

Dan Schawbel, Managing Partner bei Workplace Intelligence, mahnt zur Verantwortung:

„AI kann Burnout verhindern – aber die Angst davor kann ihn verstärken.“
„Wenn Menschen versuchen, mit Maschinen zu konkurrieren, statt mit ihnen zu arbeiten, ist das nicht nachhaltig. Es liegt an den Führungskräften, Offenheit zu schaffen und zu erklären, was KI kann – und was nicht.“

Die zentrale Botschaft: Transparenz und Schulung sind die neuen Schutzfaktoren gegen Burnout.
Unternehmen, die ihre Frontline-Teams in die Einführung von KI einbeziehen, schaffen Vertrauen – und sichern langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Fazit: KI macht Arbeit menschlicher – wenn wir sie richtig einsetzen

Diese Studie erinnert uns daran, dass Technologie weder gut noch schlecht ist – sie verstärkt nur, wie wir sie nutzen.
Wird KI als Werkzeug der Entlastung verstanden, kann sie helfen, Stress zu reduzieren und Sinn zurück in den Arbeitsalltag zu bringen.

Doch wenn sie ohne Erklärung und Einbindung eingeführt wird, entsteht das Gegenteil: Misstrauen, Druck und Angst.

Die Frontline-Kräfte haben es klar gesagt: Ersetzt uns nicht – unterstützt uns.
Und vielleicht ist genau das das wichtigste Führungsprinzip im KI-Zeitalter.

Quellen:
UKG Global Study „More Perspectives from the Frontline Workforce: AI and the Employee Experience“, Oktober 2025
Workplace Intelligence / Walr Survey (Mai–Juli 2025)

Jörg Janßen

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