Wie viel menschliche Arbeit kann Künstliche Intelligenz (KI) heute tatsächlich ersetzen?
Diese Frage sorgt seit Monaten für Diskussionen – besonders, wenn es um mögliche Jobverluste durch KI geht.
Jetzt liefert eine neue Studie endlich echte Daten statt Spekulationen.
Forscher haben untersucht, wie gut aktuelle KI-Systeme komplette Arbeitsaufgaben erledigen können – also ganze Projekte, nicht nur kleine Teilaufgaben.
Das Ergebnis: Die besten KI-Agenten schaffen gerade einmal etwa 2 % der getesteten Aufträge vollständig.
Ein klarer Hinweis: KI ist stark in der Unterstützung, aber weit entfernt davon, Menschen komplett zu ersetzen.
Das Forschungsteam hat sich angeschaut, wie gut KI mit realen, bezahlten Projekten zurechtkommt.
Dafür wurden echte Aufträge von Online-Plattformen wie Upwork ausgewählt – also Aufgaben, die Kundinnen und Kunden tatsächlich vergeben und bezahlt haben.
Beispiele waren:
Ein kurzes Erklärvideo schneiden,
Eine Produktgrafik gestalten,
Einen Grundriss in 3D nachbauen,
Einen Text oder Sprechertext erstellen.
Jedes Projekt hatte ein echtes Briefing, die benötigten Dateien und das fertige Ergebnis des menschlichen Profis als Vergleich.
Die getesteten KI-Systeme bekamen dieselben Aufgaben – und ihre Ergebnisse wurden von Menschen bewertet.
Wie oft war das KI-Ergebnis so gut, dass es ein Kunde akzeptiert hätte?
| KI-System | Erfolgsquote |
|---|---|
| Bester Anbieter („Manus“) | 2,5 % |
| Andere große Modelle (GPT-5, Grok, Gemini) | 0,8 – 2 % |
Das heißt: Nur bei zwei von hundert Projekten war das KI-Ergebnis auf dem Niveau eines Profis.
Die Forscher haben auch untersucht, warum die Ergebnisse durchfallen.
Die häufigsten Gründe:
Unzureichende Qualität (45 %) – das Ergebnis war technisch richtig, aber optisch oder klanglich zu schwach.
Unvollständig (36 %) – die KI hat die Aufgabe nicht bis zum Ende geschafft.
Technische Fehler (18 %) – z. B. falsches Dateiformat oder defekte Dateien.
Widersprüche (15 %) – z. B. im 3D-Modell stimmen Perspektiven nicht überein.
Am besten funktionierte KI bei Aufgaben mit Text, Ton oder einfachen Bildern – also dort, wo heute schon viele Tools wie ChatGPT, Canva oder Midjourney genutzt werden.
Diese Studie zeigt:
KI kann viele Arbeitsschritte übernehmen, aber noch keine kompletten Projekte allein bewältigen.
👉 Heute ist KI ein leistungsstarker Assistent – kein Ersatz.
Unternehmen, die KI klug einsetzen, gewinnen Zeit und Effizienz, wenn Mensch und Maschine zusammenarbeiten.
Das bedeutet: Menschen behalten die Verantwortung – KI hilft, Routineaufgaben zu beschleunigen, erste Entwürfe zu liefern oder Daten zu strukturieren.
Kleine, klare Aufgaben wählen.
Starte mit Tätigkeiten, die sich leicht prüfen lassen – z. B. Textzusammenfassungen, Entwürfe, Präsentationen oder Recherchen.
Schrittweise vorgehen.
Teile größere Projekte in Etappen. KI liefert z. B. den ersten Entwurf, du ergänzt den Feinschliff.
Qualität sichern.
Definiere klare Vorgaben: gewünschtes Format, Tonfall, Stil, Länge – das vermeidet Nacharbeit.
Rückmeldung geben.
Lass die KI ihre Ergebnisse überprüfen oder erkläre, was du anders haben möchtest. So lernst du beide Seiten – du und die KI – dazu.
Fortschritt messen.
Beobachte, wie viel schneller du Aufgaben erledigst und wo KI dich tatsächlich entlastet.
KI ersetzt keine Berufe, sondern Aufgaben.
Ganze Jobs verschwinden selten – aber viele Tätigkeiten verändern sich.
Die Zusammenarbeit zählt.
Wer lernt, KI als Co-Pilot zu nutzen, spart Zeit und steigert Qualität.
Echte Automatisierung braucht Vorbereitung.
Ohne klare Struktur, gute Daten und menschliche Kontrolle bleiben Ergebnisse unzuverlässig.
Der vollständige Report mit allen Ergebnissen ist hier zu finden
Der „Remote Labor Index“ zeigt deutlich:
Wir stehen am Anfang einer neuen Arbeitsweise – nicht am Ende der menschlichen Arbeit.
KI kann heute einzelne Schritte übernehmen, einfache Aufgaben beschleunigen und Menschen entlasten.
Aber sie braucht weiterhin Führung, Anleitung und Bewertung durch den Menschen.
Wer jetzt versteht, wo KI stark ist und wo nicht, baut sich einen echten Vorsprung auf.
Denn die Zukunft gehört nicht denen, die Angst vor KI haben – sondern denen, die sie klug einsetzen.