WAS 1.000+ US-FÜHRUNGSKRÄFTE ÜBER KI-AGENTEN BERICHTEN – UND WAS SIE JETZT DARAUS MACHEN SOLLTEN
KI im Arbeitsalltag Oct 19, 2025 8:40:42 AM Jörg Janßen 11 min read

Sie wollen KI im Unternehmen praxisnah voranbringen? Dieser Leitfaden fasst Befunde aus aktuellen US-Umfragen und Gesprächsauswertungen mit Führungskräften (vom Mittelstand bis zum Konzern) zusammen – plus konkrete Schritte für den deutschsprachigen Mittelstand. Die Kernaussagen sind über Branchen hinweg erstaunlich konsistent.
Kurzüberblick: Wo Organisationen heute stehen
Viele Analysen arbeiten mit einer Agenten-Readiness-Skala (0–100) und vier Reifegraden:
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Agent Initiate – erste Gehversuche
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Agent Explorer – erste Tools/Piloten
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Agent Pilot – mehrere Piloten, Basis vorhanden
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Agent Ready – skalierbare Plattform, klare Regeln
Durchschnittlich landen Unternehmen im unteren Pilot-Bereich (~52 Punkte). Es gibt bereits Piloten und etwas Infrastruktur, aber Datenzugriffe, Governance und Team-Befähigung bremsen die breite Umsetzung. Größere Unternehmen sind im Schnitt etwas weiter – meist dank klarer Priorisierung „von oben“.
Top-Use-Cases (nüchtern & wirksam)
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Wissenssuche im Unternehmen (~48 %)
Interne Doks, Tickets, Wikis, Files – auffindbar, zusammengefasst, beantwortet. -
Agent-unterstützte Software-Entwicklung (~45 %)
Code-Entwürfe, Tests, Reviews, Doku. -
Kundenservice & Vertrieb
Antwortvorschläge, Datenabrufe, Gesprächsnotizen, Termine. -
Backoffice & Reporting
Berichte, Auswertungen, wiederkehrende Datentransfers.
Kein „Moonshot“ nötig: Die größte Hebelwirkung steckt in alltäglicher, repetitiver Arbeit.
Die größten Hürden – klar benannt
1) Daten sind der Engpass Nr. 1
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Zersplitterung über Systeme/Silos, uneinheitliche Formate.
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Zugriffe (Berechtigungen, Compliance).
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Nutzbarkeit (veraltete oder unstrukturierte Inhalte).
Folge: Agenten ohne Kontext bleiben blind. Daten zuerst denken zahlt sich 2026 am stärksten aus.
2) Überforderung durch zu viel Tempo „von oben“
Guter Wille, viele Tools – zu wenig Orientierung. Teams fühlen sich überrollt, nicht mitgenommen.
3) „Zu beschäftigt, um Zeit zu sparen“
Die meisten glauben, dass KI hilft – finden aber keine Lernzeit. Häufigster Fehler: Tools bereitstellen, aber keine verbindliche Lernzeit einplanen.
4) Unklare Regeln → Vermeidung oder „Schatten-KI“
Viele wissen nicht genau, was erlaubt ist. Dann wird privat getestet – ohne Schutz, mit Risiken.
5) Scheinfrage „Kaufen oder Bauen?“
In der Praxis ist es immer beides: kaufen und passend verdrahten (Daten, Prozesse, Rechte).
„Alles selbst bauen“ bremst häufiger als gedacht.
Was schnell Wirkung zeigt
Interner „Hilfe-Assistent“ (IT/HR/Finanzen)
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Spürbarer Alltagsnutzen: Wo finde ich X? Wie stelle ich Y?
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Doppelte Wirkung: produktiver im Alltag und weniger Widerstand gegen weitere KI-Schritte.
Backoffice liefert messbaren ROI zuerst
Finanzen, Einkauf, Support: viele wiederkehrende Abläufe, gut messbar – ideal für belastbare Frühgewinne.
Einzelne Vorreiter multiplizieren Nutzen
1 Person entwickelt einen neuen KI-Arbeitsablauf → Skalierung im Team/Unternehmen → großer Effekt.
Voraussetzung: Wissensaustausch ist organisiert (siehe Champions).
Dokumentierte Prozesse → schnellere Piloten
Was nur im Kopf der Mitarbeitenden steckt, kann kein Agent automatisieren.
Tipp: Bildschirmaufnahme (z. B. Loom) + ChatGPT → Schritt-für-Schritt-Vorgang erzeugen lassen.
Governance, die bremst und beflügelt
Erfolgsrezept: „Sandbox mit Leitplanken“
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Erlaubte Spielwiese: Wo, mit welchen Daten, mit welchen Tools dürfen Teams testen?
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Klare Grenzen: Welche Daten/Anwendungen sind tabu?
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Kurze Wege: Wer entscheidet schnell, wenn etwas größer werden soll?
US-Auswertungen zeigen: Unternehmen mit etabliertem KI-Governance-Rahmen sind im Schnitt sichtbar agenten-bereiter. Governance schafft Sicherheit und Tempo – nicht Bürokratie.
Die 4 größten „Ermöglicher“ – konkret umgesetzt
1) Engagierte Geschäftsführung
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Rolle: Priorität setzen, Richtung klären, Hindernisse ausräumen.
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Signal: Kurze, klare Botschaft: „Wozu KI? Was ist erlaubt? Was erwarten wir?“
2) Zentrale Anlaufstelle (KI-Lenkung/Center of Excellence)
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Rolle: Bedarfe sammeln, Musterlösungen teilen, Standards definieren, Skalierung koordinieren.
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Nutzen: Ein Ort, der Wissen bündelt und Doppelarbeit verhindert.
3) Sichtbare Frühgewinne
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Rolle: 1–3 greifbare Use-Cases zügig nutzbar machen und messbar kommunizieren.
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Nutzen: Momentum und Akzeptanz für die nächsten Schritte.
4) Menschen, die es tragen: AI-Champions & AI-Builder
AI-Champions (ca. 10–20 % der Belegschaft)
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Rolle: Use-Cases identifizieren, Kolleg:innen coachen, Best Practices dokumentieren.
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Ausstattung: 2–3 Trainingstage, feste „Office Hours“, Enablement-Budget (z. B. für Tools/Workshops).
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Wirkung: Vertrauen auf Teamebene, echte Nutzung statt bloßem Tool-Launch.
AI-Builder (1–2 Personen, abhängig von Größe/Komplexität)
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Rolle: Technisch anspruchsvolle Umsetzungen (Datenzugriffe, Workflows, Qualität, Sicherheit).
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Voraussetzung: Technik-Know-how plus Prozessverständnis und Nähe zum Fachbereich.
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Wirkung: Aus Piloten werden tragfähige Lösungen mit Wartung & Weiterentwicklung.
Vier typische Ausgangslagen – und wo zu drehen ist
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Visionär, aber verstopft
Starker Wille „von oben“, moderne Tools – Daten zu zerstreut, viele Piloten, wenig Kerneffekt.
→ Datenzugänge bündeln, 1–2 Use-Cases priorisieren, „Sandbox mit Leitplanken“. -
Vorsichtiger Platzhirsch
Reguliert, prüfbetont – zu wenig Experimentierfreude, Angst vor Fehlern, Tempo fehlt.
→ Kleine, erlaubte Testfelder definieren, klar erlaubte Daten/Tools freigeben, schnelle Feedback-Schleifen. -
Viele Tüftler, keine Richtung
Breite Zustimmung, viele Einzeltests – kein roter Faden, uneinheitliche Qualität.
→ Zentrale Anlaufstelle, gemeinsame Standards, Champions-Netz, gemeinsame Roadmap. -
Fundament-Bauer
Datenplattform, sichere Zugänge, Agenten-Plattform – technisch stark, aber Ergebnisse dauern.
→ Frühgewinne einplanen (Backoffice, interner Assistent), Nutzen sichtbar machen, Skalierpfade definieren.
2026 wird (mindestens) das Jahr der Kontexte – und damit des ROI
Alle sprechen über „Return on Investment“. Richtig so. Aber: Ohne Kontext keine Wirkung.
Wer jetzt Zugriffe, Inhalte, Berechtigungen, kontext-fähige Schnittstellen und Datenqualität verbessert, zeigt Ende 2026 sichtbar bessere Ergebnisse – oft mit denselben Modellen.
Ihr 90-Tage-Plan (pragmatisch & machbar)
Tage 1–30
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1-seitiges KI-Leitbild veröffentlichen (Zweck, erlaubte Tools/Daten, Erwartungen).
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3 priorisierte Use-Cases wählen (z. B. Wissenssuche, Backoffice-Automatisierung, bereichsspezifischer Fall).
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AI-Champions benennen (10–20 %), AI-Builder bestimmen (1–2).
Tage 31–60
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Sandbox aufsetzen (freigegebene Daten, klare Grenzen).
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Trainings für Champions/Teams, wöchentliche Office Hours.
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Interner Hilfe-Assistent (IT/HR/Finanzen) als Quick Win starten.
Tage 61–90
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Ergebnisse messen (Zeitgewinn, Qualität, Zufriedenheit) und kurz berichten.
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Erfolgreiches skalieren, Hürden gezielt auflösen (Daten, Zugriffe, Prozess).
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Nächste 3 Use-Cases planen – mit klaren Messpunkten.
Fazit
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Technik ist selten das Problem. Entscheidend sind Daten, klare Regeln und Lernzeit.
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Governance befreit, wenn sie Leitplanken statt Hürden setzt.
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Champions + Builder bringen KI in den Alltag.
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Kontextarbeit entscheidet 2026 über den ROI.
Hinweis: Die hier zusammengefassten Erkenntnisse stammen aus US-Studien und ausgewerteten Führungsgesprächen (Branchenberichte, Praxisfälle). Die Muster sind auf DACH-Unternehmen übertragbar – mit Anpassungen für Recht, Sprache und bestehende Systemlandschaften.
PS: dieser Blogbeitrag wurde mit Unterstützung von KI erstellt und menschlich überarbeitet.