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CHATGPT ATLAS – DER AI-BROWSER, DEN (NOCH) NIEMAND WIRKLICH BRAUCHT

Tools ChatGPT KI und die Gesellschaft KI im Arbeitsalltag Oct 24, 2025 8:12:44 AM Jörg Janßen 5 min read

chatgpt atlas- Open AI Browser den keiner braucht?
OpenAI hat mit ChatGPT Atlas seinen eigenen Browser vorgestellt – angeblich der erste, der wirklich „AI-first“ ist. Klingt nach Zukunft, fühlt sich aber eher wie ein unfertiges Experiment an.

Bevor du ihn installierst, lies das bitte genau:


⚠️ Datenschutz zuerst – wirklich!

Atlas liest und speichert mehr, als du auf den ersten Blick siehst. Die Funktionen „Browser Memories“ und „Agent Mode“ bedeuten, dass das Programm dein Nutzungsverhalten beobachtet, speichert und daraus lernt.

👉 Diese Daten können mit OpenAI geteilt werden. Das mag im Privaten harmlos klingen – in Unternehmensumgebungen oder mit sensiblen Inhalten ist das ein Risiko.

Darum meine klare Empfehlung: Finger weg von einer unüberlegten Installation. Erst prüfen, dann testen – am besten in einer isolierten Umgebung.

(Haftungsausschluss: Nutzung auf eigene Verantwortung. Dieser Beitrag stellt keine Empfehlung zur Installation oder Nutzung dar.)


Warum der Hype trotzdem entsteht

OpenAI verkauft Atlas als neuen Weg, das Internet zu nutzen: Man kann ChatGPT direkt auf Webseiten ansprechen, Inhalte zusammenfassen oder Texte umschreiben – ohne Copy & Paste. Der integrierte „Agent Mode“ kann sogar eigenständig Websites bedienen, Klicks ausführen oder Aufgaben vorbereiten.

Auf dem Papier klingt das beeindruckend. In der Praxis wirkt vieles jedoch unausgereift. Bei komplexen Aufgaben dauert es ewig, und oft ist manuell schneller noch der bessere Weg.

 

Datenschutz und Sicherheit – realistisch betrachtet

  • Memories: speichert, was du liest und tust. Das kann praktisch sein – oder ein Compliance-Albtraum.
  • Agent Mode: führt Aktionen eigenständig aus. Was, wenn eine Website manipulierte Befehle enthält?
  • Datenfluss: unklar, wohin genau welche Daten wandern – auch bei deaktiviertem Training.

 

Meine Einschätzung: Für Privatanwender mit technischer Erfahrung kann Atlas ein spannendes Experiment sein. Für Unternehmen oder Teams, die Wert auf Datenschutz legen, ist er aktuell keine Option.


Brauchen wir solche Browser überhaupt?

Ehrlich gesagt: Ich bin unsicher. Ein Browser sollte ein Fenster ins Internet sein – neutral, transparent, stabil. Atlas dagegen fühlt sich an, als wolle er ständig mitreden.

Wir bekommen kein neues Werkzeug, sondern eine weitere Oberfläche, die Aufmerksamkeit bindet. Und OpenAI? Statt an zu vielen Baustellen gleichzeitig zu arbeiten – Browser, Video, Suche, Apps – wäre mehr Fokus auf langfristigen Nutzen wünschenswert: Wie kann KI echte Probleme lösen, nicht nur Klicks ersetzen?

Das ist die Frage, die mich bei Atlas am meisten beschäftigt.

Die volle Keynote siehs du hier:


Wenn du ihn trotzdem testen willst

Dann tu das bewusst und kontrolliert:

  1. Vorher prüfen, ob sensible Daten oder Firmen-Accounts gefährdet wären.
  2. Memories deaktivieren und „Training“ ausschalten.
  3. Agent Mode nur mit klaren Aufgaben und ohne Logins nutzen.
  4. Nach einer Woche bewerten: Was bringt es wirklich?

 

Das Fazit vieler Tester: Atlas ist kein Flop, aber auch kein Gamechanger. Er zeigt, wohin KI-Browsing gehen könnte – aber noch lange nicht, wohin es sollte.


Fünf sinnvolle Use Cases, bei denen Atlas wirklich helfen kann

Wenn du dich trotzdem ans Experiment wagst, hier sind fünf Aufgaben, bei denen Atlas heute schon einen echten Nutzen zeigt – ohne zu viel Risiko:

1. Recherche & Zusammenfassungen

Du liest einen langen Artikel oder ein Whitepaper? Klicke auf Ask ChatGPT und bitte Atlas:

„Fasse diesen Text in 5 Punkten zusammen und nenne mir eine konkrete Auswirkung auf [meine Branche].“ Gerade für Wissensarbeiter:innen, Studierende oder Berater spart das Minuten, manchmal Stunden.

2. Inhalte verstehen, ohne Copy & Paste

Atlas kann direkt auf der Seite mitlesen und Begriffe oder Konzepte erklären:

„Erkläre mir diesen Abschnitt, als wäre ich neu im Thema.“ Das funktioniert erstaunlich gut bei Fachartikeln, Tech-Blogs oder rechtlichen Texten.

3. Schneller schreiben – im Kontext

Markiere Text in Gmail, Notion oder einem CMS und lass ihn direkt überarbeiten:

„Kürze das auf 120 Wörter, halte den Ton sachlich und füge einen klaren Call-to-Action hinzu.“ So musst du nicht ständig zwischen Fenstern springen – und bleibst im Flow.

4. Quellen vergleichen

Öffne zwei oder drei Tabs mit ähnlichen Themen (z. B. Pressemitteilungen oder Produktseiten) und frag:

„Vergleiche die Argumentation dieser Seiten und markiere Unterschiede.“ Ideal für Journalist:innen, Marketing-Teams oder Analyst:innen.

5. Ideenentwicklung & Brainstorming

Atlas eignet sich auch für die erste Phase kreativer Arbeit:

„Erstelle aus diesem Blogpost drei alternative Headlines – eine informativ, eine provokant, eine emotional.“ Oder: „Welche visuellen Elemente dominieren auf dieser Seite – und wie ließen sie sich modernisieren?“ Das ersetzt kein Team-Brainstorming, aber liefert einen schnellen Startpunkt.

Bonus: Alltagshelfer für Routineaufgaben

Kleine Dinge gehen gut – z. B. Reiseplanung („Zeig mir Flüge von München nach Lissabon im November“) oder das Erstellen kurzer Listen. Aber Achtung: Atlas klickt sich durch, er bucht nicht wirklich. Hier endet die Magie, bevor es kritisch wird.


Fazit

ChatGPT Atlas ist interessant – aber kein Muss. Er ist ein Experiment, das zeigt, wie stark OpenAI in alle Richtungen gleichzeitig denkt. Doch vielleicht wäre es klüger, die Energie auf die großen Fragen zu konzentrieren: Wie helfen wir Menschen, KI sicher, fair und sinnvoll zu nutzen – statt einfach überall einzubauen?


Wenn du solche Einschätzungen und Praxistipps spannend findest:

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ich wünsche dir ein schönes Wochenende,

Jörg

Jörg Janßen

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